Freitag, 23. September 2011

20 Tage nach meiner Ankunft

So also jetzt muss ich mal erzaehlen wie hier alles so ablauft, ich hatte nie richtig sein was zu schreiben, weil die Kinder imme rum mich herum waren und ich kein Internet mehr bei mir zu Hause habe. Also es gibt zwei Hauser mit je 7 bzw. 8 Kinder. In dem einen wohnt eine Familie mit 2 kleinen Kindern (drei der Junge und sechs das Madchen), die Frau ist die `Tia` des Hauses (d.h. Tante, sie passt auf die Kinder auf und macht das Essen). In dem anderen Haus nebendran wohnt nur eine Frau, die fur die Kinder da ist.
Tagesablauf Mo-Fr:
Um 6Uhr werden alle Kinder geweckt.
Um 7Uhr mussen die meisten ihre Medikamente nehmen.
Es wird normalerweise zusammen gefruehstueckt, aber es gibt immer die einen die nichts essen wollen oder auch die, die sich wieder hinlegen weil sie erst spaeter aus dem Haus mussen.
Um 8Uhr werden ein paar in die Schule gefahren einpaar gehen zu Kursen oder zum Arzt.
Ich helfe der `Tia` im Haushalt und wir warten bis die Kinder wieder kommen so um 11Uhr.
Um 12 Uhr essen alle zusammen und dann gehen sie nach dem putzen und Geschirr spulen wieder in Kurse oder in die Schule, die 16 jahrigen arbeiten im Supermarkt von 13:30Uhr bis um 19:30Uhr.
Die Kinder kommen um 17 Uhr wieder nach Hause und dann muss jeder seine Aufgabe machen, die einen mussen das Haus durchfegen, die anderen wischen den Boden, die anderen mussen wasche waschen,...
Ich helfe mit wo Hilfe gebraucht wird und meistens auch bei den Hausaufgaben. Englisch, Mathe und da ich portugiesisch kann auch bei den portugiesisch Hausaufgaben. :)
Abends schauen wir dann zusammen `Novelas` (Serien) und reden oder spielen... je nach Lust und Laune.
Ich bin immer abwechselnd eine Woche in dem einen Haus die andere im Haus nebenan. Ich wohne ueber dem Kinderheim und habe meine eigene Wohnung mit Schlafzimmer, Wohnzimmer Kueche und Bad.

Hmm was ich so von hier erzahlen kann bis jetzt, also drei Kinder haben Aids (das hab ich glaub ich schon mal erwaehnt), die einen wissen nichts ueber die eltern die anderen haben keine eltern mehr und wieder andere haben Eltern ide drogenabhaengig sind und sich nicht um die Kinder kuemmern koennen. Gestern sind zwei Kinder abgehauen und ich habe unten bei den Kindern geschlafen. Als wir die Kinder heute morgen zur Schule gefahren sind, haben wir einen wiedergefunden, er war bei seiner Oma glaub ich, die andere ist bis jetzt nicht aufgetaucht und sie hat ihre Medikamente nicht genommen.

Was gibt`s noch zu erzaehlen hmm ja ich kenn ja schon vieles weil ich schon oft in Brasilien war aber ja was ganz anders ist, ist zum Beispiel ....dass man hier jeden Tag Reis mit Bohnen isst.
                                                ....dass man mit dem Auto faehrt wie man will.( also kein rechts vor links,      
                                                der, der als erstes faehrt faehrt einfach... es wird ueberholt wo man nicht
                                                darf..., es wird waehrend der fahrt Bier getrunken..)  
                                                ....dass man im Bus durch ein Drehkreuz gehen muss und sobald man          
                                                einsteigt faehrt der Bus los, er wartet nicht bis man bezahlt hat (Das Bezahlen
                                                findet waehrend der Fahrt statt)
                                                ....dass man wenn man fertig mit dem Essen ist, direkt aufsteht und sein
                                                Geschirr wegraeumt, amn wartet nicht bis jeder fertig ist.
                                                ....dass man Vogelspinnen, Kroeten, Kakerlaken oft sieht.(Im Haus auch
                                                Ameisen)
                                                ....dass man das Toilettenpapier nicht in die Kloschuessel wirft.
Ja das waren einige Sachen die mir eingefallen sind, die in Deutschland ganz anders sind. Die Kinder wollen alles ueber Deutschland wissen und fragen immer nach ob es `das` dort gibt, wie es dort ist, was man dort isst... und so weiter.


Ich fuehle mich richtig wohl hier, habe mich gut eingelebt und verstehe die Leute gut auch wenn sie einen etwas anderen Dialekt haben. Sie lachen mich aus oder machen mir nach wie ich das portugiesisch aus Rio de Janeiro rede. Alle fragen mich ob ich nicht Angst habe alleine oben in meine Wohnung zu schlafen, in Brasilien ist es sehr unueblich allein zu wohnen bzw zu schlafen. Ich sage immer wieder nein warum sollte ich Angst haben und dann kommen immer irgendwelche Gruselgeschichten, ``da gibt`s eine Frau die immer mit dem Messer rumlaeuft``oder ``da hat schonmal jemand eine Frau ohne Kopf gesehen die in der Wohnung rumlauft mit einem weisen Kleid und ohne Kopf``  und so Sachen...
So jetzt habe ich ein bisschen mehr geschrieben und ihr wisst bescheid. Mir gehts gut!

Montag, 5. September 2011

Die ersten Tage...

Gestern war es sehr heiß hier in Lajeado, die Kinder haben Fussball gespielt, die Mädchen Barbie oder im Sand, ich habe eine kleine Rundfahrt im Zentrum gehabt und abends sind wir alle zusammen zu einer Veranstaltung gegangen, dort wurde eine DVD mit christlichen Liedern aufgenommen. Heute war es wiederum sehr kalt, es hat den ganzen Tag geregnet mal mehr mal weniger. Morgens waren die meisten Kinder in der Schule, nur die eine die mittags Schule hat und der eine der zum Arzt nach Porto Alegre fahren musste sind hier geblieben. Als die ersten dann Heim kamen, war ich auch schon unten und habe beim Essen mitgeholfen. Zum Mittagessen gab es Reis, Bohnen und Hackfleisch im Crepe. Die Kinder helfen alle mit, die eine putzt das Wohnzimmer, die andere spült das Geschirr nach dem Essen, die andren helfen beim abtrocknen und räumen auf. Nachmittags habe ich den Kindern bei den Hausaufgaben geholfen und wir haben fern gesehen. Ich hab heute den Tee getrunken den sie hier alle trinken und gerade sitze ich hier mit einem 14 jährigen Mädchen und wir reden über die Unterschiede von Deutschland und Brasilien. 

Sonntag, 4. September 2011

Endlich angekommen...

Um 2 Uhr nachts hat mich mein Papa von Stuttgart nach Frankfurt gefahren. Um 6:10 Uhr bin ich dann nach Lissabon geflogen und dort ging es dann weiter um 10:05 Uhr. Der Flug von Lissabon direkt nach Porto Alegre war sehr gut, wenig Turbulenzen, drei Filme angeschaut, zwei mal gegessen, und zwei Sitze für mich gehabt :) Ich kam in Porto Alegre an, habe meine zwei Koffer vom Band geholt und bin los um den Leiter der Organisation zu finden. Im Flughafen habe ich dann erstmal Geld gewechselt und nach 20 Min habe ich dann einen Mann gefragt ob er vielleicht auf mich wartet, denn er sah so ungeduldig aus und er kam mir bekannt vor. (Ich hatte in Deutschland ein Prospekt über das Kinderheim in Lajeado gelesen und sein Bild gesehen.) Also fuhren wir etwa zwei Stunden nach Lajeado und es war bereits dunkel. Die Fahrt war super. Auf der Schnellstraße auf der oft Schilder standen mit 60km/h fuhren alle mit 120km/h. Um die Motorräder, um die Kurven, nur wenn man an einem Polizeirevier vorbeifuhr, musste man mit 40km/h fahren was dann auch jeder tat. Aber dran vorbei gefahren, wurde gleich wieder auf 120km/h beschleunigt.Während der Fahrt wurde mit erklärt dass es die Straße ist, auf der die meisten Motorradunfälle passieren. Um 20:30Uhr sind wir dann angekommen (Deutschland 01:30Uhr) Gegessen, Wohnungsschlüssel bekommen, Direktorin des Kinderheims kennengelernt und fertig gemacht um zu schlafen. Heute jetzt sitze ich in meinem Wohnzimmer, meine Koffer habe ich heute morgen schon fleißig ausgepackt und skype mit Mama und schreibe in meinen Blog :) Also mir geht es gut, bin heile angekommen und bis bald!!!